Die digitale Transformation verspricht Unternehmen wie Mitarbeitern große Chancen, schürt aber auch Ängste. Doch erfolgreich wird sie nur sein können, wenn sie mit einer Veränderung der Unternehmenskultur einhergeht. Das zumindest legen die Ergebnisse einer Studie nahe.
Unternehmen und Institutionen hätten die Bedeutung des digitalen Wandels durchaus erkannt, so Sabine Bendiek, Chefin von Microsoft Deutschland. „Doch sie stellen sich derzeit eher den technischen als den kulturellen Herausforderungen.“ Dabei sei der Erfolg „immer auch eine Frage der Kultur“.
„Der menschliche Faktor ist der wichtigste in der ganzen Debatte um die digitale Transformation“, sagte Bendiek. „Die Menschen entscheiden, was in Zukunft auch tatsächlich funktioniert.“ Dabei unterschätzten Führungskräfte oft ihre Mitarbeiter, wenn es um deren Bereitschaft zur Digitalisierung gehe.
Wie die repräsentative Umfrage ergab, glauben 60 Prozent der Arbeitnehmer, dass die digitale Transformation die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens stärkt. Rund jeder Zweite ist davon überzeugt, dass sie auch zu mehr Spaß bei der Arbeit oder zu einem besseren Gleichgewicht von Arbeit und Freizeit führt. Allerdings fürchten ebenso viele Beschäftigte auch den Verlust des Arbeitsplatzes oder eine Veränderung ihrer Aufgaben.
„Wer die Digitalisierung erfolgreich gestalten will, muss alle Menschen mitnehmen“, sagte Bendiek. Es gelte, die positive Grundstimmung zu nutzen. Derzeit erlebten aber nur elf Prozent der Beschäftigten die Entwicklung als gemeinschaftlichen Prozess unter Beteiligung von Mitarbeitern und Führungskräften. In der Umfrage gab nur jeder vierte Mitarbeiter an, dass er die Geschäftsführung oder den Vorstand als treibende Kraft der Transformation erlebe.
Eine global angelegte Studie der Strategieberatung Capgemini Consulting ergab außerdem, dass 62 Prozent der Teilnehmer der im März und April 2017 weltweit durchgeführten Umfrage die etablierte Unternehmenskultur als eines der größten Hindernisse auf dem Weg zu einer digitalen Organisation sehen. In Deutschland liege der Wert mit 72 Prozent sogar leicht darüber.
Die entscheidende Frage bleibt: Wie können wir die Kultur in unseren Organisationen positiv weiterentwickeln, die Mitarbeiter:innen mitnehmen und so Transformation erfolgreich gestalten. Die Grundlage jeder Veränderung bleibt die Kommunikation. Neue Tools wie die moin! App können als neues Betriebssystem nicht nur den flexiblen Informationsaustausch, sondern auch eine neue Qualität von Transparenz und Partizipation ermöglichen.