Disclaimer: Dieser Artikel von moin! Blogger Gabriel Rath erschien bereits als Gastartikel auf www.interne-kommunikation.net
Ich bin 8 oder 9 Jahre alt, als ich mit meiner Family mal wieder den Sommerurlaub im Harz verbringen darf. Da ich alte Fachwerkhäuser nur übersichtlich spannend finde feiere ich die Ankündigung meines Dads, zu einem spektakulären Wasserfall aufzubrechen. Das Getöse ist schon von Weitem zu hören, Wasserdampf sprüht sich durch die Atmosphäre und Sandalen tragende Touristen bestaunen aus sicherer Entfernung die gewaltigen Wassermassen, die von oben nach unten stürzen wie Lemminge. Ein horizonterweiternder Anblick.
Die da oben
10 Jahre später befinde ich mich in meinem ersten Job als Zivildienstleistender in einem Rostocker Altenpflegeheim. Ich sitze um 6 Uhr morgens in der sogenannten Schichtübergabe, umklammere meine erste Tasse Kaffee und höre den Schwestern zu. Es gibt Neuigkeiten von ganz oben. Offensichtlich hat die Geschäftsführung entschieden, dass es eine neue Besucherregelung geben soll. Warum und wozu ist leider unklar. Einige aus meinem Team haben dazu sofort eine dezidierte Meinung. Das könnte, ach was, das müsste man doch anders regeln. Doch “die da oben” würden ja sowieso nicht zuhören. Die kippen ihre Anweisungen doch einfach nur nach unten. Etwas nach oben zurückzuspielen und Feedback zu geben? Aussichtslos! Es gibt nur eine Richtung. Da ist er wieder, mein Wasserfall.
Dieses Mal wird weniger gestaunt. Getöse gibt es trotzdem. “Die da oben” haben etwas beschlossen, in so eine Art interne Pressemitteilung übersetzt und dann nach unten an die Basis weitergeleitet, die sich dazu selbstverständlich austauscht, allerdings unbeachtet bleibt. Zu hoch sind die Mauern im kleinen Kästchen, links unten in der Organisationspyramide.
Die Abschaffung des Wasserfalls
Wir springen noch weiter in die Zukunft. 20 Jahre später arbeite ich als Kommunikator in einer norddeutschen Bank an dem ehrgeizigen Projekt “Die Abschaffung des Wasserfalls”. Damit verbunden ist nicht nur eine aufwendige Umleitung der Wasserführung in neue Kanäle, sondern auch eine intensive Bedienungsanleitung für die, die damit arbeiten sollen. Es geht um die Einführung eines Social Intranets als neue digitale Kommunikationsplattform.
Muss das sein?
Doch so ambitioniert wie dieses Projekt auch ist, so selbstverständlich ruft die Innovation auch hier die Skeptiker auf den Plan. “Der alte Wasserfall war doch nicht schlecht”, entnehme ich dem Flurfunk. ”Das hatte immerhin seine Ordnung. Was wichtig war, erreichte mich auch. Und jetzt soll ich es selbst herausfinden? Die spinnen doch, die da oben.” Möglicherweise hatte der alte Informationsflow früher tatsächlich seine Berechtigung. Mittlerweile ist allerdings viel Wasser den Fluß hinunter gelaufen.
Die neue digitale Welt
Der Markt hat sich verändert. Getrieben von der Digitalisierung erwarten Kunden heute nicht nur schnelle und einfache, sondern auch individuelle Lösungen, die nur in einem neuen agilen Zusammenspiel im Unternehmen erreicht werden können. Die Zeit drängt, denn digitale Startups graben gestandenen Unternehmen bereits das Wasser ab und lassen diese in den Abgrund stürzen lassen. Kodak lässt grüßen.
Und dann wäre da noch der Mitarbeitende, der heute auch ein Kunde ist. Der nicht mehr als humane Ressource gesehen werden möchte, sondern als Mensch mit eigenen Perspektiven, die im Zeitalter des Wasserfalls selten gefragt waren.
Die alte sogenannte Ordnung, in der Firmenbosse Schach spielten und Mitarbeitende als Figuren benutzten, ist im Umbruch, denn Mitarbeitende erwarten ein neues gemeinsames Herangehen an Probleme und möchten sich mit Feedback einbringen.
Social Media: Auf Augenhöhe kommunizieren
Im privaten Bereich haben wir uns längst auf netzwerkartige Kommunikation mit Social Media Apps und Messengern umgestellt. 66 Millionen Deutsche nutzen Social Media regelmäßig und leben eine neue Feedbackkultur. Das sind 13 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Der durchschnittliche Deutsche verfügt über sechs verschiedene Social-Media-Konten und ist dort in der Regel eine Stunde und 24 Minuten aktiv. Wir lieben die neue Art der Kommunikation, denn wir sind endlich maximal flexibel.
Kommen wir jedoch in unsere Unternehmen sieht es oft noch anders aus. Nicht selten hängt das schwarze Brett noch im Flur, wird die gedruckte Mitarbeiterzeitung per Hauspost verschickt und die Mannschaft per “Mail to all” über neue Entwicklungen informiert. Der Wasserfall lässt grüßen. Hier und da werden bereits Messenger eingeführt, um einen Dialog zu ermöglichen. Allerdings ignorieren viele Unternehmen die Sicherheitsprobleme, da zum Beispiel der grüne amerikanische Platzhirsch WhatsApp alles andere als datenschutzkonform ist.
Moin! Das soziale Netzwerk für besseres Feedback im Unternehmen
Genaus aus diesem Grund haben wir vor 2 Jahren begonnen, in enger Zusammenarbeit mit 6 Unternehmen ein System zu bauen, dass so einfach, sicher und individuell ist, dass es den alten Wasserfall in Unternehmen ablösen kann. In engen Feedbackschleifen mit Wohlfahrtsverbänden und Corporates entwickelten wir ein soziales Intranet, das den Fokus auf Feedback setzt und sich anfühlt wie Social Media aus dem privaten Bereich.
Mit der Ablösung des kommunikativen Wasserfalls durch ein sozialen Intranet ist allerdings auch ein Kulturwandel verbunden, den wir von Onboarding über Redaktionsplanung bis zum New Workshop begleiten, denn ein Tool allein ändert noch gar nichts. Um die Kultur positiv zu gestalten entwickelten wir spezielle Features für konstruktives Feedback. Von integrierten Umfragen über emotionale Kommentar-Optionen und Threads bis zur beliebten Schulterklopfer-Anwendung ist die moin! App das Schweizer Taschenmesser der Mitarbeiterapps für mehr Beteiligung.
Feedback? Feed Forward!
Wir glauben fest daran, dass nur Unternehmen, die ihr Wissen intern teilen und agiler zusammenarbeiten, zukunftsfähig sind. Wir kämpfen dafür, dass interne Kommunikation durch neue Social Tools eine neue Kultur prägen kann, in der gute Ideen und wertvolles Feedback geteilt werden können. Daher lernen wir ständig dazu, wie auch wir uns im Team der moin! App besser feedbacken können. Dabei ist eins schnell klar geworden: Feedback sollte sich auf die Zukunft beziehen. Was können wir aus der Vergangenheit lernen? Wie können wir besser werden?
Wir laden herzlich dazu ein, die moin! App kennenzulernen und das Thema Feedbackkultur neu zu denken. Es lohnt sich. Wer allerdings nach wie vor nicht auf den Wasserfall verzichten möchte kann nach wie vor in den Harz fahren. Ich werde es sicher mit meinen Kindern auch bald tun.
Wer sich für unseren Feedback Ansatz in der moin! App interessiert nimmt am besten mal Kontakt mit uns auf.